Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankungen COPD Asthma LungenkrebsDie Zahl der Atemwegerkrankungen steigt aktuell im Vergleich zu anderen Krankheiten am stärksten. Zu den chronischen Erkrankungen der Lunge zählen vorrangig das weitgehend bekannte Asthma bronchiale und die COPD (chronic obstructive pulmonary disease), die chronisch obstruktive Lungenerkrankung.

So gehört COPD mittlerweile zu den häufigsten Krankheiten und steht in der WHO-TOP-TEN-Erkrankungen an 4ter Stelle. COPD ist ein Sammelbegriff für die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem und darf nicht mit der chronifizierten Form des Asthma bronchiale verwechselt werden.

Parallel zu diesen beiden Atemwegerkrankungen hat sich der Lungenkrebs weltweit in den letzten Jahren zur Krebstodesursache Nummer 1 entwickelt.

Aktuell hält uns alle die COVID 19–Pandemie weiter „in Atemlosigkeit“ sowie deren Folgen die unter dem Namen LONG COVID schon eine Bezeichnung gefunden haben.

Zunächst wurden die Virusinfektion und auch deren Folgen auch als Atemwegerkrankung eingestuft. Mittlerweile werden sie aufgrund der vorliegenden Erfahrungswerte aber als systemische Erkrankung angesehen.

Die Beschwerdebilder betreffen zwar meist auch in relevantem Ausmaß die Lunge, aber darüber hinaus sind u.a. neurologische und kardiologische Symptomatiken zu beachten. Im Bereich von LONG COVID zeigen sich in der Praxis u.a. neben den Atemwegbeschwerden, besonders auch muskuläre Defizite, taktile, olifaktorische und gustatorische Beeinträchtigungen, Koordinationsschwächen und unterschiedlichste psychische Auswirkungen.

Es wartet damit viel Arbeit beim Sammeln von Daten und Erfahrungen auf uns, der wir uns gerne auch in Zukunft zum Wohle von erkrankten Menschen, aber auch präventiv stellen werden!

Defizite bei der Forschung
in der klinischen und ambulanten Nachsorge


Seit vielen Jahren sind die Gründer der Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankungen, durch langjährige klinische Erfahrungen im Alltag und/oder durch die persönliche Wahrnehmung als Bewohner der Nordseeinsel Föhr, im Kontakt mit Betroffenen, mit diesen Erkrankungsformen konfrontiert.

So entwickelte sich die gemeinsame Überzeugung aktiv werden zu müssen. Denn obwohl der Forschungsbedarf im Bereich der Atemwegerkrankungen groß ist, sind die Forschungstätigkeiten in der Pneumologie (Lungenheilkunde) quantitativ und qualitativ noch stark ausbaufähig. Ein Defizit sehen wir bei den Forschungsaktivitäten im Spektrum der klinischen und ambulanten Nachsorge. Hier wird speziell der Bereich der Rehabilitation geradezu stiefmütterlich behandelt.

Viele Studien beweisen, wie wertvoll und nachhaltig die Wirkung einer professionellen, ganzheitlichen Rehabilitation in geeigneter Umgebung ist. Gerade auch im Vergleich zu vielen medikamentösen Interventionen, sind die langfristigen Benefits mit Fokus auf den Krankheitsverlauf der Patienten und deren Lebensqualität erfahrungsgemäß sehr positiv und nachhaltig.

Gründung des Vereins
Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankungen e.V.


Eine Ursache für die beschriebene Situation liegt sicher in den erheblichen finanziellen und personellen Leistungen, die erforderlich sind, um Fragestellungen bzw. Problematiken zu erforschen. Genau dort wollen wir mit der Gründung unseres Vereins „Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankungen e.V.“ ansetzen.

Finanzieren werden wir unsere Aktivitäten vorwiegend über die Beiträge der hoffentlich steigenden Mitgliederzahl und durch Zuwendungen von Menschen und Institutionen, die unser Engagement für die Atemwegforschung unterstützen möchten. Erfreulicherweise wurde unsere Forschungsgesellschaft vom Finanzamt Flensburg als gemeinnützig für den Zweck „Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens“ anerkannt und daher sind Zuwendungen an uns steuerlich abzugsfähig.

Unser erstes Projekt – Start 2017 / die Ergebnisse – Februar 2021


Das erste von uns auf diesem Wege unterstützte und finanzierte Projekt ist die Reha-Studie „Einführung und Evaluation des Nachsorgekonzepts Neues Credo bei Rehabilitanden mit COPD“ in Kooperation mit Prof. Dr. phil. Dipl.-Soz. Ruth Deck vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie (ISE) an der Universität Lübeck, das im Februar 2017 startete.

Wir freuen uns, dass seit Februar 2021 nach umfangreichen Auswertungen die Ergebnisse vorliegen und wir (Dr. Ralf J. Jochheim, Dr. Dr. Michael Badke) auf dem 30. Reha-Wissenschaftlichem Kolloqium der Deutschen Rentenversicherung am 25. März 2021 einen Ausschnitt der Ergebnisse präsentieren konnten.

Die Powerpoint-Präsentation für Interessierte zum Download:
NKW_20210325_REHA-WISSENSCHAFTLICHES-KOLLOQUIUM

Studie beweist: Positive Reha-Effekte können aufrechterhalten werden

Mit der Studie „Effekte einer begleiteten Nachsorge in der Post-Reha-Phase bei COPD-Patienten: eine kontrollierte Studie“ konnte nachgewiesen werden, dass die begleitete Nachsorge Reha-Effekte im stärkeren Umfang aufrechterhalten kann. So trägt das Nachsorgekonzept zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei.

Die im Thieme Verlag veröffentlichte Studie zum Download:
NKW_Studie_Neues_Credo_COPD_2021


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